Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, was man als Segler eigentlich so im Winter macht? Die Schiffe liegen an Land und fristen ein trauriges Dasein, außerhalb ihres Elements…Die Winterarbeit an den Schiffen ist hier und da etwas ermüdend. Juchhuuu es ist Zeit zum Skifahren. Als Nordlicht gönnen wir uns eine Auszeit im Schnee – auf geht es in den hohen Norden nach Trysil zum Skifahren!
Warum ZUm Skifahren nach Norwegen
Wir lieben die skandinavische Entspanntheit – im Sommer – und auch im Winter. Wenn man den Ferienkalender der Skandinavier im Blick hat, findet man wunderbar leere Pisten. Der Schnee liegt nicht nur auf der Piste, auch die Umgebung ist wundervoll in das friedliche Weiß gepackt. Traumhaft. Bereits zum zweiten Mal machen wir uns als Flachlandindianer auf in das größte norwegische Skigebiet nach Trysil. Das Skigebiet bietet 69 Abfahrten und 32 Lifte, egal ob Anfänger, Fortgeschrittene oder Experten – für jeden ist die richtige Piste dabei. Das Trysilfjell besteht aus vier zusammenhängenden Skigebieten. Wir haben uns in diesem Jahr für das Hoyfjellssenter auf der Nordseite der Berge entschieden. Hier gibt es für uns Flachlandindianer viele grüne Abfahrten, so dass das Skifahren schnell Spaß macht. Die höchste Abfahrtmöglichkeit in Trysil liegt auf 1.100 Metern, die längste Piste ist 5,4 km lang.die Anreise
Nachdem wir uns bei unserer ersten Reise nach Trysil für die Anreise mit dem eigenen Auto entschieden hatten, wollten wir in diesem Jahr das Auto gern zu Hause lassen. Vor Ort benötigen wir das Auto nicht und so wirklich winterfest ist unser aktuelles Auto auch nicht. Auch die Länge der Anreise hat uns abgeschreckt. Wir haben uns einige Alternativen für die Anreise angeschaut und uns am Ende für den Flug mit Lübeck Air ab Lübeck nach Sälen zum Scandinavian Mountain Airport entschieden.
Vielleicht nicht die günstigste Variante, dafür für uns sehr entspannt. So relaxt sind wir selten in den Urlaub gestartet. Der Hinflug mit Lübeck Air, gehörte definitiv schon zum Urlaub dazu. Die Versorgung an Board war zauberhaft und hat alle Erwartungen übertroffen. Die Organisation drum herum, wie einchecken, Sicherheitskontrolle usw. waren einfach so entspannt und angenehm – so macht fliegen Spaß.
Leben vor Ort
Über AirBnB haben wir uns eine kleine, sehr süße und urige Hütte gemietet. Die Hütte hat uns auf ca. 45 qm alles geboten was wir brauchten, wenn wir ganz ehrlich sind viel mehr als wir brauchten. In der kleinen Küchenzeile konnten wir unsere Mahlzeiten zubereiten. Morgens oft einen Porridge, Abends etwas “Einfaches” aus dem örtlichen Handel. Der Kamin und die Sauna waren Luxus, den wir sehr genossen haben. Der Ausblick aus der Schlafkammer unbezahlbar schön. Von unserer Hütte hatten wir etwa 5 Minuten Weg zur Piste, den wir teilweise zu Fuß und teilweise auf Skiern zurückgelegt haben. Die Wege sind so kurz, dass wir an einigen Tagen für eine Kaffeepause zurück auf unsere Hütte sind. An anderen Tagen haben wir den Luxus einer heißen Schokolade oder eines Kanelbullars in den lokalen Cafés genossen.
Das Skifahren
Direkt nach dem Ankommen, haben wir bei Skistar unser Ski Equipment für die kommenden Tage abgeholt. Alles war super vorbereitet. Die vorbestellten Skier und Schuhe standen bereit. Helm und Stöcker gab es ebenfalls. Bei den Skistiefeln haben wir noch etwas optimiert und fertig ausgestattet ging es dann auch gleich los. Die ersten Meter waren noch etwas vorsichtig – haben wir noch was behalten vom letzten Mal. Schaffen wir es den Berg runter? Die Sorgen waren unbegründet. Wir sind sicher keine Profis, aber mit dem Skifahren ist es in etwa wie mit dem Fahrradfahren. Kann man es einmal, verlernt man es auch nicht wirklich mehr.
Den ersten Tag haben wir bei herrlichem Sonnenschein voll ausgekostet. Mit Liftöffnung 09:00 Uhr ging es los und mit Liftschließung um 15:30 Uhr sind wir k.o. und glücklich auf die Hütte. Ab Montagmorgen ging es dann täglich in die Skischule. Unsere Ski-Lehrerin von Skistar hat uns wunderbar durch die Woche geführt und mit uns an der richtigen Position, Gewichtsverlagerung und Kurven fahren geübt. Am letzten Tag sind wir dann durch das halbe Skigebiet und haben uns mit einer gemeinsamen Fahrt belohnt.
Polarlichter als große Überraschung
Als absolutes Highlight durften wir sogar noch Polarlichter bestaunen. Soweit südlich ist ja nicht unbedingt mit diesem Naturphänomen zu rechnen. An diesem Abend war allerdings sternenklarer Himmel und plötzlich schlug unsere Aurora Warn App Alarm. Auch in der Region um Oslo gibt es heute Chancen auf Polarlichter. Und tatsächlich. Der nächtliche Spaziergang hat sich mehr als gelohnt. Die Lichter waren nur schwach zu sehen und wenn wir nicht schon mal unter professioneller Anleitung Nordlichter gejagt hätten, wären sie uns vermutlich gar nicht aufgefallen. So wussten wir aber wonach wir Ausschau halten mussten und konnten recht schnell eine vertikale Bewegung am Himmel ausmachen. Der Blick durch die Kameralinse hat unsere Ahnung bestätigt, wir haben tatsächlich die Greenlady zu Besuch. WoW
