Saisonbericht Dreamaran 2022

Als wären zwei Schiffe mit insgesamt drei Rümpfen nicht genug, ging es Ende Oktober/Anfang November noch mal aufs Wasser. Naos und Löwenzahn erfreuen sich schon der trockenen Halle und die Crew hat sich in ein kleines Trimaran Abenteuer gestürzt.  Mit einem Dragonfly 28 geht es in das Abenteuer.

Dragonlfy 28 in Altefähr für einen herbstlichen Segelspaß

Wir haben uns für eine Herbstwoche einen Dreirumpf oder Trimaran vom Typ Dragonfly 28 gechartert. Die Übergabe erfolgte in Altefähr auf Rügen an einem Freitag. Mit dabei sind Lars, Matthias und Jana. Freitagabend, ging es zunächst ohne Schiff, hinüber in die schöne Hansestadt Stralsund. Ein paar letzte Besorgungen machen und Freunde treffen. Die erste Nacht auf dem Dreamaran war etwas gewöhnungsbedürftig, quietschende Fender und Leinen, komische Welle, naja ein wenig Schlaf haben wir gefunden. 

Am nächsten Morgen ging es dann los. Kurs Richtung Hiddensee bei herrlichem Sonnenschein. T-Shirt Wetter Ende Oktober, ein Träumchen. Unter der Küste genießen wir alle drei das Segeln. Bei moderatem Wind erreichen wir 7-8 Knoten. Im weiteren Verlauf des Tages, haben wir weniger Landschutz und deutlich mehr Welle – nichts für Jana. Wir machen in Kloster fest und schmieden Pläne für die nächsten Tage. 

Sonnenuntergang vor Hiddensee Ende Oktober 2022 Dreirumpf Trimaran Dragonfly 28 Herbst 2022

Rügen rund klappt leider nicht. Der Wind ist aufgebraucht und pustet uns nicht Richtung Sassnitz. Kurzerhand entscheiden wir uns umzudrehen und setzen Kurs auf Schaprode. Mit dem letzten Schluck Tageslicht tasten wir uns durch das schmale Fahrwasser in den Hafen. Der Dreirumpf Dragonfly 28 passt ausgeklappt in eine der Boxen und wir lernen, dass es einfacher ist, den Trimaran im eingeklappten Zustand anzulegen. Im ausgeklappten Zustand, finden wir kaum Möglichkeiten für die Festmacher-Leinen und haben Schwierigkeiten den Dreirumpf für die Nacht ruhig zu stellen. Nach etwas Tüdelei geht’s auf zum Erkundungsspaziergang. Wir landen recht schnell im Gasthof Schilling – dort gibt es leckeres Rind und Wasserbüffel, gezüchtet auf der kleinen Insel Öhe, direkt gegenüber vom Hafen. 

Am nächsten Morgen wachen wir auf und sehen … nichts.  

Schaprode bei Nebel - hier siehst du nichts - Ein Stück der Insel Ohe ist erkennbar

Dicker Nebel hängt in der Luft und wird sich im Laufe des Tages auch nicht mehr verziehen. Wir machen das Beste draus, Hafentag in Schaprode.  So können wir die Wohneigenschaften eines Dreirumpf – Trimaran Dragonfly 28 bei sehr typisch herbstlichen Wetter testen. Mit drei Erwachsen ein spannendes Erlebnis.

Zurück nach Altefähr

Am folgenden Tag geht’s unter Motor nach Altefähr. Lars mustert ab. Jana und Matthias legen gleich wieder ab und motoren durch die Rügenbrücke in den Strelasund. Danach werden die Segel gesetzt und bei quasi Windstille geht es gemächlich mit 2 Knoten dem Sonnenuntergang entgegen. Vor dem Dunkelwerden machen wir in der Marina Neuhof fest. 

Sonnenuntergang im Greifswalder Bodden - Traumhaftes Licht im Herbst auf dem Wasser

Neuer Tag, neues Glück.

Heute ist ordentlich Wind angesagt. Reff oder kein Reff, das ist hier die Frage. Wir entscheiden uns für kein Reff. Leider ist die Windmessanlage defekt, so dass wir keine gemessenen Windinformationen bekommen. Wir laufen aus Neuhof aus, klappen den Dreamaran aus und setzten das Großsegel. Im Anschluss rollen wir die Genua aus. Mit rauschender Fahrt ging es mit ordentlich Wind von hinten in Richtung Peenemünde. An die 10 bis 11 Knoten Fahrt hatten wir uns inzwischen ganz gut gewöhnt. Nun ging es ins enge Fahrwasser und wir mussten etwas anluven…schon beschleunigte der Dreirumpf Dragonfly 28 auf 15 Knoten…Aufregung, Hektik, kurzer Anflug von Panik, aber alles im Griff – jetzt doch lieber die Genua etwas eingerollt. Der Wind ist ganz ordentlich und das Fahrwasser schmal. Haben dann aber schnell Landabdeckung in der Peene und kommen zufrieden in der Marina Kröslin an. 

Weiter nach Baabe

Am nächsten Morgen entscheiden wir uns für das erste Reff im Groß und setzen Kurs auf Baabe. Matthias genießt das Segeln, inzwischen sind die 7 bis 8 Knoten eher langsam. Jana bekommt die Welle und Schiffsbewegung des Dreamarans nicht so besonders gut. Baabe ist schon im Winterschlaf, wir haben Glück, dass uns der Hafenmeister den Strom freischaltet und wir somit nicht frieren müssen. Unsere Woche Ausprobieren mit dem Dragonfly 28 neigt sich langsam dem Ende. Ein letzter Törn von Baabe nach Stralsund, teilweise allerdings unter Motor. Nach einer Woche geben wir den Dreamaran in Altefähr wieder ab. 

Sonnenuntergang vor Strahlsund kurz vor der alten Klappbrücke im Strelarsund.

Fazit nach einer Woche Dragonfly 28

Matthias, wie ist Dein Fazit? Kommt uns jetzt etwa noch ein Schiff ins Haus? 

Nein, ein weiteres Schiff kommt nicht ins Haus und es müssen auch nicht zwei Schiffe gehen, damit wir aus Einrumpf und Zweirumpf ein Dreirumpf machen können. Wir konnten die Woche lang einen wunderbaren Daysailer genießen, mit dem wir beim Segeln viel Spaß hatten. Der Wohnkomfort und das Seeverhalten passen nicht zu unseren Vorstellungen. Das Seeverhalten ist mehr Einrumpfboot und der Wohnkomfort erinnert mich sehr ans Segeln mit Fezzo – ein modifiziertes Waahship 1010.  Wir stellen fest, dass wir den Platz und das Verhalten eines Katamarans bevorzugen. Wir müssen Naos jetzt nur noch die Geschwindigkeit eines Dreirumpfs oder ausgewachsenen Katamarans beibringen. 

Den Dreamaran haben wir vom 28. Oktober bis 05. November gefahren und in dieser Zeit 87 NM gesegelt und 51 NM motort also 138 NM bewegt.  

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