Erste Fakten: Gibraltar ist ca. 6 km lang und 2 km breit und besitzt eine Landfläche von rund 6,5 km². Auf dieser Fläche leben inzwischen rund 35.000 Menschen. Der überwiegende Teil der Halbinsel ist durch den Felsen von Gibraltar eingenommen, sodass Platz ein sehr knappes und teures Gut ist.

Die Grenze zu Spanien ist ca. 1,5 km lang und verläuft parallel zur Start- und Landebahn des Flughafens. Als Folge muss bei Grenzübertritt die Start- und Landebahn gesperrt und bei Start oder Landung eines Flugzeuges die Grenze geschlossen werden.

Anreise / Einreise

Die Anreise ist damit auf jeden Fall mit dem Flugzeug möglich. Es existieren mehrmals täglich Flüge aus dem Königreich.

Über den Landweg ist die Einreise zu Fuß, mit dem Auto oder Fahrrad möglich und wird rege genutzt. Wir haben das Fahrrad genommen und sind über die Churchill Avenue quer zur Start- und Landebahn eingereist.

Wer mit dem Auto einreist sollte sich vorher um eine Parkmöglichkeit bemühen.

Besonderheiten beim Grenzübertritt

Gibraltar ist auf eigenen Wunsch der Gibraltarer eine Kronkolonie des britischen Königreichs. Es gibt in Gibraltar somit rote Telefonzellen und Briefkästen, sowie Bobbies auf Patrouille. Die Autos fahren aber, wie in Europa üblich rechts und die Einreise ist für Europäer mit einem Personalausweis möglich. Während der Brexit Verhandlungen hat sich Gibraltar dem Schengen Abkommen angeschlossen, so dass ein unkompliziertes Reisen seit 01.01.2021 möglich ist.

Das größte Highlight bei der Einreise ist natürlich der Weg über die Start und Landebahn des Internationalen Flughafens.

Blick über die Start und Landebahn des Internationalen Flughafen Gibraltar

Die offizielle Währung ist das britische Pfund. Üblicherweise kann aber auch vieles in Euro oder mit Kreditkarte bezahlt werden. Als Rückgeld gibt es britische Pfund.

Wofür lohnt es sich an dieses Ende von Europa zu reisen?

  • der Affenfelsen – Fels von Gibraltar
  • Die Bewohner des Felsen – frei lebende Berberaffen
  • Eine schweizer Seilbahn zum Upper Rock
  • Die Tropfsteinhöhle St. Michael’s Cave
  • Diverse Tunnelanlagen aus den Kriegen der letzten Jahrhunderte
  • Die Mainstreet – In Gibraltar kann steuerfrei Schnapps, Zigaretten und Schmuck gekauft werden.
  • An der Südspitze, der Europa Point
  • Der Yachthafen mit seinen Restaurants und Partylocations

The Rock of Gibraltar – Affenfelsen

Eine markante Landmarke ist der Fels von Gibraltar. Ein 426 m hoher Kalksteinfelsen der rund die Hälfte des Eilandes einnimmt. Der obere Bereich (Upper Rock) beheimatet in einem Naturschutzgebiet die einzigen in Europa frei lebenden Affen.

Der Fels nimmt einen großen Raum der Halbinsel ein und fasziniert durch seine steilen Hänge. Besonders die Ostseite fällt über mehrere Hundert Meter steil ins Meer ab. In einigen Abschnitten war es nötig die Ringstraße durch Tunnel zu leiten.

Fahrt durch den Tunnel an der Ostseite Gibraltars

In den Kriegen der letzten Jahrhunderte wurden die vorhandenen Höhlen erweitert und durch Tunnel nutzbar gemacht. An allen Seiten des Felsens befinden sich Fundamente für Kanonen aus den Kriegen.

Im Süden ist ein kleiner Bereich entstanden der nur wenige Meter über dem Meer liegt. Hier befindet sich der Leuchtturm Europa Point, sowie die Moschee und die Universität.

Am Westhang des Felsens wurde von Schweizer Seilbahnexperten eine Seilbahn installiert, mit der es bequem möglich ist, den Felsen zu erklimmen.

Die Bewohner des Felsen

Der Felsen selbst und besonders die Spitze – der Upper Rock – ist von Affen bewohnt. Hierbei handelt es sich um eine Kolonie von Berberaffen, die auf unklarem Wege vor Jahrhunderten nach Gibraltar kamen und seitdem den Felsen bewohnen. Aus meiner Sicht leben die Affen mit dem besten Ausblick über das Meer.

Die Affen sind frei und wild lebende Tiere und es empfiehlt sich ihnen mit Abstand zu begegnen und wirklich nichts Essbares dabei zu haben. Idealerweise verhaltet Ihr euch auch so, als sei nichts essbares in Taschen oder Rücksäcken, denn sonst kann es euch passieren, dass der Affe sich euren Rucksack ergaunern möchte.

Bei mir führte die Abwehr eines Affen zur Gegenwehr. Der kleine Beißer auf dem Bild hat mir mit seinen scharfen Zähnen einen wunderbaren Biss verpasst. Nein, wir haben Ihn nicht geärgert, sondern nur unseren Rucksack von Jana an Matthias übergeben. Damit vielen wir ihm vielleicht unter Verdacht, dass etwas essbares darin sein könnte oder er sah die Chance den Rucksack zu schnappen und damit abzuhauen. Die Wahrheit bleibt sein Geheimnis.

Ein Biss ist aber unproblematisch, da alle Tiere bekannt, geimpft und überwacht sind. Nach einer Wunddesinfektion konnten wir den Tag weiter genießen.

Matthias mit Affenbiss in Gibraltar

Der 426 m hohe Sandsteinfelsen bietet darüber hinaus einen atemberaubenden Blick auf die Spanische Küste.

Blick vom Upper Rock von Gibraltar in Richtung Spanien

und auf die Straße von Gibraltar und nach Marokko.

Die Tropfsteinhöhle St. Michael’s Cave

Die Höhlen von St.Michael’s Cave ist durch Auswaschungen aus dem Kalkstein entstanden. Die ersten bisher gefundenen Spuren wurden auf rund 40.000 vor Christus zur Zeit der Neandertaler datiert.

In den Jahrhunderten wurden die Höhlen von verschiedenen Kulturen als Unterschlupf genutzt. In der neueren Zeit wurde die Höhle für Feiern, Konzerte, Hochzeiten oder Picknicke genutzt.

Engel in der St.Michael's Cave Gibraltar

Während des 2. Weltkrieges wurde die Höhle zum Krankenhaus ausgebaut. Als zur Verbesserung der Luftzirkulation ein weiterer Eingang gesprengt wurde, entdeckten die Arbeiter den Zugang zum tieferliegenden Höhlensystem, den Lower St. Michael’s Cave. Hierin befindet sich auch ein Höhlensee.

Heute ist die Höhle eine der Hauptattraktionen und die größte Kammer der Höhle wird aufgrund der großartigen Akustik als Auditorium mit Bühne und 400 Sitzplätzen genutzt. Während der Besuchszeiten laufen hier beeindruckende Lichtinstallationen.

Der Legende nach wurde die Höhle als bodenlos angesehen und durch die Höhle sollte es ein 24 km langen Tunnel nach Marokko geben. Diesen Weg sollen die Berberaffen nach der Legende genutzt haben, um auf den Felsen zu gelangen.

Das Fazit für Gibraltar

Eine Reise von Deutschland nach Gibraltar mit dem Ziel sich ausschließlich Gibraltar anschauen zu wollen, ist aus unserer Sicht die Reise nicht wert. Aber es gibt in der Gegend um Gibraltar sehr viele Möglichkeiten eine wunderbare Zeit zu verbringen und Städte wie Algeciras und / oder Tarifa zu besuchen. In die andere Richtung ist es möglich die wunderbaren Strände des Mittelmeeres an Orten wie Malaga und Marbella und die spanische Kultur zu genießen. Auch der Weg von der Portugiesischen Küste, der Algarve oder aus Lissabon ist die Reise durchaus wert. Wir sind aus Portugal für etwas mehr als einen Tag nach Gibraltar gefahren.

Von keinem anderen Ort ist Afrika so nah und einfach zu erreichen, wie aus dieser Ecke Europas.

Der Blick nach Afrika ist sehr leicht möglich. Die Straße von Gibraltar ist an dieser Stelle rund 25 km breit. Im Hintergrund sind die Berge von Marokko gut zu erkennen.

Uns hat der rege Schiffsverkehr in der Straße von Gibraltar zusätzlich fasziniert

Der Blick von Gibraltar nach Marokko. Die Entfernung ist etwa 25KM