Naos bekommt neue Wassertanks und der Bereich für Kollisionen im Bug wird laminiert.

Wir kennen Naos und somit auch den Catalac 8M mit Wassertanks in den vorderen Fenderkästen.

Damit sind wir eineinhalb Saisons gut gefahren und haben uns über genügend fließend Wasser aus den Wasserhähnen erfreut.

Im Sommer 2022 sind sowohl Lars auf dem Weg nach Rügen und Jana und ich auf dem Weg durch das Smaland Fahrwasser erstmals in stärkerem Wind und bei stärkeren Wellen unterwegs gewesen. Unseren Reisebericht des Sommers findet ihr in unserem Bereich Reisen. Mir fiel bei den ersten Fahrten in höheren Wellen schon auf, dass die Wassertanks im Bugbereich sich bewegen und dort erhebliche Massen in Bewegung sind. Die Wassertanks fassen pro Seite jeweils zwei Mal rund 35l – Was etwa 70 kg Wasser plus ca. 10 kg pro Wassertank an freistehender Masse ergibt. Beim Wasserauffüllen machte ich dann die beängstigende Entdeckung:

Wir sehen einen Riss im Laminat, aus dem beim Draufdrücken Wasser hervorquellt.

Die Schlussfolgerung lautet also, es ist darunter schon alles nass. Das könnte auch erklären, warum wir im Kleiderschrank hinter der Bugsektion bereits Wasser finden können.

Nach einer kurzen Überlegung die Stelle weiter zu öffnen, vertagen wir dieses auf den Winter. Mit etwas Folie und Pantera dichten wir die Stelle ab und befüllen von nun an die Tanks nicht mehr vollständig.

Größte Aufgabe für Matthias ist es nun die Stelle bis zum Winterlager zufrieden zu lassen.

Es kann losgehen…

Aber nun ist es so weit. Naos steht in der Halle und es kann losgehen das erste Loch kann in die Platte gebohrt werden:

Aber schaut selbst…seht ihr das Wasser? Es steht ca. 40cm tief bis in die Bugspitze.

Mit einem Schlauch saugen wir ca. 40 bis 50 l Wasser aus der Kollisionsschutz Sektion ab. Wunderbare, braune, viele Jahre abgestandene, stinkende Brühe.

Beim Aufschleifen des Risses trennte sich die obere Laminatschicht von der eingeklebten Sperrholzplatte, so dass sehr schnell klar war, die gesamte vollgesogene Holzplatte fliegt raus und wird ersetzt.

Also Flex ran und die Platte raustrennen. Der gute Nebeneffekt ist, dass darunter alles über die Weihnachttage gut trockenen kann, bis die neue Platte einlaminiert werden kann.

Mein Tisch zum Zuschneiden der Glasfasermatten und zum Anrühren von Epoxy.

Der Laminiertisch mit allem Zubehör
Tisch zum Zuschneiden der Glasmatten und zum Anrühren von Epoxidharz.

Der Zusammenbau geht los.

Die neue Platte erhält nach dem Zuschneiden bereits eine Schicht Glasmatte auf der Unterseite zum Schutz vor Feuchtigkeit. Damit wir zukünftig in den Bereich auch hineinschauen können soll in der Mitte eine runde Inspektionsluke eingesetzt werden.

Der Ausschnitt für die Luke ist etwas größer als notwendig, damit die Schrauben nicht wieder Feuchtigkeit in das Holz lassen. Die Schrauben werden direkt im Laminat positioniert.

Die Platte wird mit angedicktem Epoxidharz an den Seitenwänden angeklebt und dann mit mehreren Lagen Winkellaminat an der Bordwand fixiert und mit zwei Lagen komplett überlaminiert.  

Damit wir nicht so viel schleifen müssen kommt als Letztes eine Lage Abreißgewebe drüber und dann heißt es warten bis das Epoxid abgebunden hat.

3. Schritt: Mit Abrißgewebe wird die Nachbearbeitung erheblich einfacher.
Abrissgewebe erleichtert die weiteren Arbeitsschritte

Danach noch schleifen, malen und den Deckel einbauen und dann sieht es wieder fein aus. Da in dem Stauraum nur unsere Fender „wohnen“, haben wir die Flächen nicht schön glatt gespachtelt sondern das Laminat einfach nur mit Bilgenfarbe übergemalt. Wir wollten es mit der Schönheit an unsichtbaren Stellen auch nicht übertreiben.

4.Schritt: Etwas Farbe zum Schutz des Laminats und zur besseren Optik.
Blick in den fertigen Fenderkasten

Der strukturelle Schaden und die Funktion des Kollisionsbereichs im Vorschiff von Naos ist damit wieder hergestellt. Aber wohin nun mit den Wassertanks?

Wo hat Tom Lack die Wassertanks bei einem Catalac 8M vorgesehen?

Tom Lack ist der Konstrukteur der Catalac Katamarane. In unseren Zeichnungen und allem was wir im Netz gefunden haben, gibt keine eingezeichneten Wassertanks. Wo gehören die hin?

Gab es in den 70er Jahren schon flexible Tanks in der Bilge. Wir glauben nicht. Aber fragen wir doch einfach mal die anderen Catalac Eigner in der Facebook Gruppe.

Und siehe da. Wir erhalten eine freundliche Antwort aus Vietnam.

Die Tanks gehören im Original in den hinteren Teil des Schiffs und zwar auf eine sehr stabile Plattform im hinteren Bereich der Backskiste. Wir hatten uns bereits gewundert, wofür der Bereich so stabil gefertigt ist.

An dieser Stellen vielen Dank an Richard Clutterbuck für die Unterstützung und die Übermittlung dieser beiden Bilder innerhalb der Catalac Facebook Gruppe.

Also gingen wir auf die Suche nach neuen Wassertanks und legten alle Wasserschläuche von vorn nach achtern. Sogar die alten Zuläufe im seitlichen Laufdeck konnten wir wieder öffnen und darüber die Befüllung der Tanks vornehmen.


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Das Ergebnis sieht jetzt so aus. Die Druckwasserpumpe oberhalb des Tanks gab es vermutlich 1980 noch nicht, aber wie mögen unser Druckwassersystem und wollen darauf nicht verzichten. Mit dem Suchbegriff “Wasserpumpe 12v” findet Ihr bei Vevor (Banner oberhalb) tolle preiswerte Pumpen.

Installation mit Tank und Wasserpumpe ist abgeschlossen.
Neu installierter Wassertank auf unserem Catalac 8M – Naos

Der Knick im Zulaufschlauch wird im Laufe des Frühjahrs noch beseitigt.

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